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Rentenversicherung in den USA

Die Rentenversicherung in den USA ist ein komplexes Thema: Vorsorge für das Alter gibt es sowohl auf staatlicher als auch auf privater Ebene. Wir haben hier zusammengefasst, welche Beiträge US-Bürger und GreenCard-Inhaber aus der staatlichen Social Security erwarten können und welche zusätzlichen Absicherungen für den Ruhestand noch nötig sind.

Die staatliche Rentenversicherung in den USA

Die Rentenversicherung in den USA heißt offiziell „Old-Age, Survivors, and Disability Insurance (OASDI)”. Im Allgemeinen ist sie jedoch unter dem Begriff „Social Security” bekannt.

Die zuständige US-Behörde ist die Sozialversicherungsbehörde Social Security Administration (SSA) mit Sitz in Woodlawn, Baltimore County, Maryland. Die SSA ist ebenfalls verantwortlich für die Vergabe der Sozialversicherungsnummer (Social Security Number, SSN).

Die staatliche Rentenversicherung in den USA gliedert sich in:

  • Old-Age Insurance (OAI): die Altersrente
  • Old-Age Survivors Insurance (OASI): die Witwen- und Waisenrente
  • Old-Age Survivors Disability Insurance (OASDI): Erwerbsunfähigkeitsrente
  • Supplemental Security Income (SSI): ein Sozialhilfe-Programm, das Behinderte, Blinde und bedürftige Senioren unterstützt
  • Temporary Assistance for Needy Families (TANF): Leistungsprogramm für bedürftige Familien mit minderjährigen Kindern

Beginn der Rentenversicherung in den USA

Im Zuge der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre wurden Arbeitslosigkeit, Altersarmut und finanzielle Notlagen von Witwen und Waisen zu großen Problemen für die Bevölkerung der USA. Auf Ebene der Bundesstaaten gab es zwar bereits einige staatliche Sicherungssysteme, diese waren jedoch uneinheitlich und unzureichend.

Um der Negativspirale der Krise entgegenzuwirken, führte der damalige US-Präsident Franklin D. Roosevelt in der ersten Amtszeit umfangreiche Wirtschafts- und Sozialreformen ein. Im Rahmen der als „New Deal” bekannt gewordenen Maßnahmen trat am 14. August 1935 der Social Security Act in Kraft – die Rentenversicherung in den USA war geschaffen.

Wie funktioniert Social Security?

Genau wie das deutsche Rentensystem finanziert sich auch die amerikanische Social Security nach dem Umlageverfahren. Das bedeutet, dass alle Erwerbstätigen für die Bezüge der Beitragsempfänger einzahlen. Gleichzeitig sichern sich Erwerbstätige ihre eigenen Rentenansprüche für später.

Der Rentenanspruch richtet sich nach den geleisteten Einzahlungen und der Anzahl der Beitragsjahre. Eine Mindestbeitragsdauer von fünf Jahren ist jedoch Bedingung. Sowohl alle angestellten Arbeitnehmer als auch Selbstständige und Freiberufler sind beitragspflichtig und müssen in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen.

Neben den Ansprüchen auf Altersruhegeld garantiert die Rentenversicherung in den USA ebenfalls den Zugang zur medizinischen Versorgung durch Medicare, die öffentlichen Krankenversicherung für ältere oder behinderte Bürger.

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Höhe der staatlichen Rente in den USA

Die Beiträge zur Rentenversicherung sind in den gesamten USA einheitlich geregelt. Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen jeweils 6,2 % vom Bruttolohn des Arbeitnehmers in die staatliche Rentenkasse ein. Selbständige und Freiberufler müssen für die gesamten 12,4 % selbst aufkommen.

Gezahlt werden muss jedoch nur bis zu einer Beitragsbemessungsgrenze von aktuell $137.700 (Stand: 2021). Auf Jahreseinkommen, die diese Grenze übersteigen, werden keine weiteren Beiträge erhoben.

Zwei Senioren mit USA-Flaggen

In Amerika sorgen Social Security Benefits für die Grundsicherung im Rentenalter.

Renteneintrittsalter in den USA

Amerikaner, die vor 1960 geboren sind, erhalten ab dem Alter von 65 Jahren Rentenbezüge. Für die Jahrgänge ab 1960 liegt das Renteneintrittsalter bei 67 Jahren.

Die Rentenversicherung in den USA bietet jedoch auch die Möglichkeit, schon mit 62 Jahren Social Security-Bezüge zu erhalten. Wer diese „flexible Altersgrenze“ in Anspruch nimmt, muss mit einer Kürzung des Altersruhegeldes von ca. 5–6 % pro vorgezogenem Rentenjahr rechnen.

Möglich ist aber auch das Gegenteil: Amerikaner, die ihren Rentenantrag bis zum Alter von 70 aufschieben, erhalten etwa 5–6 % Aufschlag pro zusätzlich erbrachtem Beitragsjahr.

Social Security für Hinterbliebene

Ehepartner von Verstorbenen erhalten 60 % des Rentenbeitrags ihrer Partner. Dabei ist es weder nötig, dass der Hinterbliebene selbst in die Rentenkasse eingezahlt hat, noch dass er amerikanischer Staatsbürger ist. Er muss jedoch den Status der „Lawful Presence” in den USA nachweisen, also entweder eine GreenCard besitzen, Flüchtling sein oder politisches Asyl beantragt haben.

Sollte der Hinterbliebene selbst Rentenbeiträge gezahlt und ebenfalls ein Anrecht auf Social Security Benefits haben, so kann er zwischen beiden Ansprüchen wählen. Allerdings können nicht beide Leistungen gleichzeitig bezogen werden.

Zwei Senioren in Liegestühlen am Strand.

Viele träumen von einem Ruhestand in den USA.

Social Security für GreenCard-Inhaber

Nicht nur Amerikaner, sondern auch Permanent Residents, also GreenCard-Inhaber, können Rentenbeiträge in den USA erhalten. Für die amerikanischen Sozialversicherungsleistungen qualifizieren sie sich jedoch nur, wenn sie mindestens 40 Work Credits in den Vereinigten Staaten erworben haben. Das entspricht etwa einer 10-jährigen Erwerbstätigkeit in den USA, da pro Beitragsjahr maximal 4 Work Credits erworben werden können.

Weniger amerikanische Work Credits benötigen Sie, wenn Sie aus einem der 26 Staaten stammen, die mit den USA ein Sozialversicherungsabkommen geschlossen haben. Dazu zählen Deutschland, Österreich und die Schweiz sowie die meisten anderen europäischen Länder. Einwanderer aus diesen Staaten können sich in Amerika ihre Beitragszeiten aus dem Heimatland anerkennen lassen.

Private Rentenversicherung in den USA

Das staatliche Rentensystem der USA kann den Lebensstandard im Alter nicht komplett aufrecht erhalten, sondern ist eher eine Grundsicherung. Daher ist es für amerikanische Arbeitnehmer in der Regel nötig, ihre Altersrente selbst aufzustocken. Dafür stehen verschiedene steuergeförderte Programme zur betrieblichen Altersversorgung und privaten Altersvorsorge zur Verfügung.

Der 401(k) Plan und 403(b) Plan

Zu den beliebtesten Arten der Zusatzversorgung zählen 401k-Pläne. Die Bezeichnung bezieht sich auf die Verankerung der Maßnahme im Abschnitt 401(k) des Internal Revenue Code, dem amerikanischen Steuergesetz.

401(k)-Pläne ermöglichen es US-Arbeitnehmern, einen bestimmten Teil ihrer Jahresbezüge steuerfrei in private Investmentfonds (z. B. Indexfonds, Anleihen, ETFs, Aktien- und Mischfonds) einzuzahlen. In der Regel beteiligen sich auch US-Arbeitgeber an den Einzahlungen.

Im Jahr 2016 zahlten rund 55 Millionen Amerikaner Beiträge für eine Altersversorgung im Rahmen von 401(k)-Plänen.

403(b)-Pläne sind ähnliche Systeme für Mitarbeiter von steuerbefreiten Organisationen, z. B. Schulen oder Krankenhäusern.

Individual Retirement Account (IRA)

Eine weitere Möglichkeit zur privaten Altersvorsorge in den USA bieten Individual Retirement Accounts, kurz IRA. Diese können bei einer Bank oder einem Investment Broker eröffnet werden und bieten Steuervorteile für das Sparen für den Ruhestand. Die gängigsten Arten von Individual Retirement Accounts sind:

  • Traditional IRA
  • Roth IRA
  • SEP IRA
  • SIMPLE IRA
  • Rollover IRA
  • Conduit IRA

Sie wünschen sich weitere Informationen, wie Sie erfolgreich ein neues Leben in Amerika beginnen können? Dann werfen Sie auch einen Blick auf unsere Ratgeber zur Kreditwürdigkeit in den USA und zum Führerschein in den USA. Dort werden Sie wertvolle Tipps finden!

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Quellen:

bundestag.de, finanzrocker.net, wikipedia.org, nolo.com, finance.zacks.com, ssa.gov