Das Stadtviertel Chinatown

In Kalifornien ist die Anzahl an asiatischen Bewohnern um einiges höher als in anderen Bundesstaaten. Diese haben sich vor allem im Raum San Francisco angesiedelt und dort ihr eigenes Stadtviertel Chinatown gegründet. Dies gilt heute als das älteste Stadtviertel in ganz Nordamerika.

Die Chinatown in San Francisco hat etwa 100.000 Einwohner und ist damit auch die zweitgrößte Chinatown weltweit. Sie ist auch eines der bekanntesten Wahrzeichen San Franciscos. Der Stadtteil reicht westlich bis zur Powell Street und dem Stadtteil Nob Hill, östlich bis zur Kerny Street und nördlich bis zum Stadtteil North Beach

Hinter den Stadttoren mit den in Stein gemeißelten Drachen, welches auch unter dem Namen Dragon Gate bekannt ist, erwartet die Besucher ein beeindruckendes Viertel mit farbenprächtigen Geschäften, einer historischen Straßenbeleuchtung, hängenden Laternen und Pagodendächern. Wer die chinesische Kultur und die Menschen ein wenig näher kennen lernen möchte, der sollte unbedingt eines der Teehäuser besuchen. Hier lohnt es sich die traditionellen Dim-Sum-Gerichte zu probieren. Aber auch der historische Portsmouth Square ist einen Besuch wert. Hier spielen die Bewohner von Chinatown gerne Schach oder zeigen ihre Tai Chi Künste. Ebenso kulinarisch geht es auch auf den lebhaften Fischmärkten des Viertels zu. Zu guter Letzt sorgen auch historische Tempel, Souvenirläden, Wahrsager und Restaurants dafür, dass in Chinatown eine ganz eigene, wenn nicht sogar ein wenig mystische Atmosphäre entsteht. Neben dem Essen versuchen die Bewohner von Chinatown auch durch ihre Sprache ihre Kultur zu bewahren. Hier wird daher hauptsächlich Mandarin und Kantonesisch gesprochen.

Die Geschichte von Chinatown

Der Ursprung Chinatowns beginnt etwa im Jahre 1850 als chinesische Seeleute vom Goldrausch profitieren wollen und über die See nach Kalifornien kommen.

1852 waren es bereits 25.000 chinesische Einwanderer, die in den Sierra nach Gold suchten. Da sie jedoch mit den Amerikanern konkurrierten, wurden ihnen  Sondersteuern und Arbeitsverboten auferlegt und so zogen sie sich in das Umfeld von San Francisco zurück. Hier arbeiteten viele als Köche und Hausangestellte.

Die reichen Händler von Chinatown schlossen sich zur Canton Company zusammen und waren fortan als Vermittler zwischen der Arbeitskräfte suchenden Industrie in Kalifornien und den Chinesen tätig.

Mit der Rezession nach 1870 kamen jährlich etwa 15.000 Chinesen nach Kalifornien und nahmen jegliche Arbeiten zum Tael für wenig Geld an.

1882 beschloss der Kongress den Chinese Exclusion Act, der die Einwanderung vorerst stoppte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Erlass aufgehoben und die Chinesen durften ab 1947 Immobilien und Grundbesitz außerhalb Chinatowns erwerben und ein Jahr später auch Mischehen mit Weißen eingehen. Das Stadtviertel Chinatown selbst entstand in den 1960er Jahren. Heute haben die Chinesen den Ruf einer "model minority"; ihr Bildungsstand und Einkommen liegt über dem nationalen Durchschnitt.

Die Sehenswürdigkeiten von Chinatown

Auch kulturell hat das Stadt Viertel so einiges zu bieten. Neben dem historischem Stadtkern mit seinen Templen gibt es noch einiges mehr zu entdecken. So laden auch die Old Cathedral of St. Mary, der Tin How Temple oder der Portsmouth Square zum Besuch ein. Darüber hinaus wartet auch das eine oder andere Museum mit chinesischer Geschichte oder Kunst auf Besucher.