Wollen Sie in den USA arbeiten? Dann sollten Sie sich mit der amerikanischen Arbeitswelt und ihren speziellen Regeln beschäftigen. Wir erklären, was beim Jobantritt in den Vereinigten Staaten wichtig ist und wie Sie Fehler im Umgang mit Chefs, Kollegen und Behörden vermeiden.
Ergreifen Sie die Chance auf ein unbeschränktes Leben in den USA und nehmen Sie an der GreenCard Lotterie teil!
Auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt kommen Sie mit harter Arbeit und klaren Ergebnissen wesentlich weiter als mit verheißungsvollen Versprechen. Dies zeigt sich schon im schlanken Bewerbungsprozess in den USA, der nach klar strukturierten Tabellen und „Short Facts” verlangt.
Wenn Sie bisher quälend lange Entscheidungsprozesse und endlose Meetings (viele Worte, wenig Inhalt) gewohnt waren, dann werden Sie von der erfrischenden Dynamik der amerikanischen Geschäftswelt begeistert sein.
Diese Unkompliziertheit hat jedoch nicht nur Vorteile: Kündigungsschutz, Lohnfortzahlung und Elternzeit sind in amerikanischen Arbeitsverträgen nicht immer zu finden. Als Bewerber in einem US-Unternehmen müssen Sie sich deshalb gut vorbereiten und verhandeln. Das Zauberwort lautet „Benefits”.
Laut U.S. Department of Labor ist die Arbeitslosigkeit in den USA im Jahr 2023 auf einem historischen Tiefstand seit 1969! Es ist also der perfekte Zeitpunkt, sich für Ihren Traumjob in den Vereinigten Staaten zu bewerben!
Wie viel Sie in Ihrem Job in den Vereinigten Staaten verdienen werden, hängt stark von der Branche, der Berufsbezeichnung, Ihrem US-Bundesstaat und natürlich von Ihrem Können ab. Laut der letzten Gehaltsumfrage des US Census betrug das reale Medianeinkommen pro Haushalt im Jahr 2021 70.186 $.
Leider ist dieses Durchschnittsgehalt wenig aussagekräftig, denn es gibt in den USA enorme Gehaltsunterschiede. Nur eine Faustregel scheint übergreifend zu gelten: Je höher Ihr Bildungsgrad, desto höher Ihr Gehalt.
Wenn Sie sich nicht durch seitenlange Gehaltstabellen des US Census arbeiten wollen, können Sie auf Online-Tools zurückgreifen: Die The American Community Survey visualisiert z. B. Gehälter von US-Einwanderern aus unterschiedlichen Berufsgruppen.
Die Umfrageergebnisse aus dem Jahr 2019 gewähren einen groben Blick auf die Gehaltsunterschiede in den USA: Während z. B. ein befragter Web Developer ca. 73.000 $ verdiente, waren es bei einem Elektriker nur ca. 53.000 $.
Der gesetzliche Mindestlohn ist in den verschiedenen US-Bundesstaaten unterschiedlich hoch. Höchstsätze um die 15 $ finden Sie in Kalifornien, Washington und Washington, D.C., während viele andere Staaten den landesübergreifenden Mindestlohn von 7,25 $ umsetzen.
Viele zukünftige US-Einwanderer fragen sich, wie sie in teuren US-Städten wie New York City oder San Francisco mit einem Mindestlohn über die Runden kommen sollen. Dass viele Großstadtbewohner gleich mehrere Jobs haben, um sich die teuren Mieten leisten zu können, ist kein Geheimnis.
Jedoch sind auch die politischen Entscheider nicht blind für dieses Problem, und so gelten die gesetzlichen Mindestlöhne nicht flächendeckend. Arbeitgeber in New York City müssen z. B. trotz des bundesstaatlichen Mindestlohns von ca. 13 $ mindestens 15 $ pro Stunde zahlen. San Francisco wiederum hat einen Mindestlohn von ca. 16 $, während für den US-Bundesstaat Kalifornien nur ca. 15 $ festgelegt sind.
Auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt dürfen Sie nicht ohne ein Visum arbeiten. Deshalb ist die Erlangung der richtigen Aufenthaltsgenehmigung der erste und wichtigste Schritt auf dem Weg zu Ihrem Job in den USA.
In den Vereinigten Staaten gibt es verschiedene Visa-Kategorien, mit denen Sie in den USA arbeiten dürfen:
Während E-, L- oder H-1B-Visa von einem Arbeitgeber beantragt werden müssen, können Sie für den Erhalt einer GreenCard selbst sorgen: In der jährlichen GreenCard Lotterie verlost die US-Regierung 55.000 Einwanderungsvisa, die den Gewinnern ein unbegrenztes Recht zum Leben und Arbeiten in den USA verleihen.
Weitere Arbeitsvisa für die USA sind C-1/D-Visa für Besatzungsmitglieder, I-Visa für Journalisten, O-Visa für Personen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten in Wissenschaft, Kunst, Bildung, Wirtschaft, Sport oder Medien und TN-Visa für kanadische oder mexikanische Staatsangehörige.
Ausführliche Informationen zu amerikanischen Arbeitsvisa finden Sie im Artikel Arbeitsvisum für die USA.
Während Arbeitsvisa für die Vereinigten Staaten zeitlich begrenzt und somit nicht für einen dauerhaften Aufenthalt in den USA geeignet sind, verleiht der Besitz einer GreenCard Ihnen eine zeitlich uneingeschränkte Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung für die Staaten.
Darüber hinaus können Sie mit einer GreenCard sowohl Ihren Arbeitgeber als auch den US-Bundesstaat, in dem Sie leben und arbeiten wollen, frei wählen. Sie sind als GreenCard-Besitzer also weder von einer bestimmten Firma noch von Visa-Verlängerungen und Behördenwillkür abhängig.
Wenn sie zum Zeitpunkt Ihrer Jobsuche in den USA bereits eine GreenCard besitzen, dann haben Sie anderen Bewerbern gegenüber einen großen Vorsprung, denn teure und langwierige Anträge (z. B. Einwanderungspetition und Labor Certification) fallen auf Seiten des Arbeitgebers weg.
Wer kein Arbeitsvisum besitzt, weil er z. B. als Familienangehöriger eines Expats in den USA wohnt, muss meistens durch einen langen Antragsprozess für ein EAD (Employment Authorization Document) gehen.
Eine Ausnahme besteht seit dem Jahr 2022 für Ehepartner von Inhabern eines E-Visums oder L-Visums: Um in den USA arbeiten zu dürfen, benötigen diese jetzt nur noch einen legalen Aufenthaltsstatus auf Basis des neuen I-94-Einreiseformulars.
Wichtig ist hierbei ein neuer Code im Formular: Der sogenannte COA-Code. Mit dem Kürzel E-1S, E-2S, E-3S oder L-2S im I-94-Formular hat der Ehepartner automatisch eine Arbeitsberechtigung für die Gültigkeitsdauer seiner Aufenthaltsgenehmigung.
Der Weg zu einem neuen Arbeitsplatz führt in den USA genau wie in den meisten anderen Ländern über eine schriftliche (meist digitale) Bewerbung. Der Bewerbungsprozess besteht aus mehreren Schritten:
Benötigen Sie Hilfe bei Ihrer Bewerbung in einer US-Firma? Dann finden Sie unter Bewerben in den USA eine detaillierte Anleitung mit anschaulichen Beispielen und Profi-Tipps.
Wenn Sie nicht auf eine bestimmte Branche festgelegt sind, dann behalten Sie am besten das Wachstum in verschiedenen amerikanischen Wirtschaftsbereichen im Auge, um sich einen gut bezahlten und zukunftsfähigen Job in den USA zu sichern.
Die sogenannten TIMES-Märkte (Telekommunikation, Informationstechnologie, Multimedia, Entertainment und Sicherheitsdienste) erleben z. B. nach wie vor einen Boom. Starkes Wachstum und sehr attraktive Arbeitgeber finden Sie unter anderem in folgenden Bereichen:
Dauerbrenner unter den stärksten Beschäftigungssektoren in den USA sind neben den TIMES-Märkten auch die Bereiche Bildung und Soziales sowie die Medizin. Der absolute Jobgarant ist jedoch nach wie vor der Dienstleistungssektor. Das stärkste Standbein der US-Wirtschaft beschäftigt ca. 80 % der US-amerikanischen Arbeitnehmer.
Die gefragtesten Berufe in den USA sind im Jahr 2023 laut U.S. Bureau of Labor Statistics:
Auch in den USA macht sich der Fachkräftemangel bemerkbar, und so wird der gute alte Amerikanische Traum vielerorts wieder möglich. Manche Unternehmen sind so verzweifelt auf der Suche nach guten Mitarbeitern, dass sie Bewerber mit attraktiven Prämien und Annehmlichkeiten locken. Zögern Sie also nicht, nach großzügigen „Benefits” zu fragen.
Die größte Besonderheit bei amerikanischen Arbeitsverträgen ist, dass es sie häufig gar nicht gibt. Genauer gesagt: Die Schriftform ist in den Vereinigten Staaten nicht verpflichtend. Stattdessen werden die Rahmendaten und Benefits für eine Arbeitsstelle oft einfach als Angebot verschickt und dann vom Arbeitnehmer angenommen.
Ihr Gehalt bekommen Sie in den USA üblicherweise nicht monatlich, sondern wöchentlich (weekly) oder zweiwöchentlich (bi-weekly) ausgezahlt. Möglich ist die Auszahlung per Gehaltsscheck (Paycheck) oder als Überweisung (Deposit).
Steuern und Sozialversicherung (inkl. Rentenbeiträge) werden in den USA grundsätzlich vom Gehalt abgezogen.
In den USA gibt es keinen gesetzlichen Kündigungsschutz, weshalb Ihre Jobsicherheit reine Verhandlungssache ist. In vielen Firmen ist eine Kündigungsfrist von zwei Wochen üblich.
Lassen Sie sich aber von der scheinbaren „Hire and Fire“-Mentalität nicht verunsichern, denn amerikanische Unternehmen haben ein großes Interesse daran, qualifizierte Mitarbeiter langfristig an sich zu binden.
In einigen Bundesstaaten der USA gibt es keinen gesetzlich geregelten (geschweige denn bezahlten) Mutterschutz. Deshalb sollten Sie sich als Arbeitnehmer mit konkreter Familienplanung zunächst über die bundesstaatliche Regelung an Ihrem Arbeitsort informieren und dann in Verhandlungen mit Ihrem Arbeitgeber gehen.
US-Staaten mit verhältnismäßig guten Regeln zum Mutterschutz sind Hawaii, New Jersey, Connecticut, Oregon, Rhode Island, New York, Washington, D.C. und Kalifornien (hier gibt es sogar Vaterschaftsurlaub!).
Wenn Sie in einem Staat mit mangelhaften oder nicht vorhandenen Regeln zum Mutterschutz (z. B. Alabama, Mississippi oder Arizona) leben, dann dürfen Sie als Mutter — je nach Firma — bestenfalls 12 Wochen unbezahlten Urlaub nehmen. Schlimmstenfalls müssen Sie komplett durcharbeiten oder kündigen.
Erfahren Sie mehr um Mutterschutz in den USA im Family and Medical Leave Act of 1993 (FMLA).
Die Zahl der Urlaubstage in US-Unternehmen hängt stark von der Firma, der Betriebszugehörigkeit und dem Verhandlungsgeschick eines Mitarbeiters ab. Im Durchschnitt bekommen Vollzeitmitarbeiter zehn Urlaubstage im Jahr.
Für viele Auswanderer aus Europa ist dies zunächst eine Umgewöhnung. Jedoch zeichnet sich auch auf dem amerikanischen Urlaubsmarkt eine Trendwende ab. Vor allem renommierte Technologieunternehmen und Firmen mit erhöhtem Fachkräftemangel gehen in letzter Zeit großzügig mit Urlaubstagen um.
Ein fehlender Kündigungsschutz oder ein nur knapp ausreichendes Gehalt können Sie bei Arbeitsverträgen in den USA mit den sogenannten Benefits ausgleichen. Hierbei handelt es sich um Zusatzleistungen, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Baukastensystem zusammensetzen, bis beide Seiten mit den Vertragsbedingungen zufrieden sind.
Mögliche Benefits in amerikanischen Arbeitsverträgen sind:
Die Zahlung der Social Security-Beiträge gehört zur Pflicht des Arbeitgebers und ist nicht Verhandlungssache.
In einem Vollzeitjob arbeiten Sie in den USA normalerweise 40 Stunden pro Woche. Wie mit Überstunden umgegangen werden muss, gibt das Department of Labor (DOS) im Fair Labor Standards Act (FLSA) vor:
Dies sind jedoch nur die Mindestanforderungen an amerikanische Arbeitgeber. Hier ist im Rahmen Ihrer Benefits-Verhandlungen also noch viel Luft nach oben. Individuelle Regeln können je nach Firmengröße und US-Bundesstaat dazu kommen oder — bei besonders kleinen Betrieben — auch wegfallen.
Ihr Arbeitgeber in den USA hat weit weniger Pflichten als z. B. Arbeitgeber in vielen europäischen Ländern, muss aber dennoch einige Regeln einhalten. Dazu gehören unter anderem:
Außerdem besteht seitens des Arbeitgebers eine Informationspflicht zu geltenden Mindestlohn-, Gleichbehandlungs- und Arbeitsschutzregelungen auf bundesstaatlicher sowie Landesebene.
Dass Sie in einem Angestelltenverhältnis in den USA pünktlich zur Arbeit erscheinen und mit den zur Verfügung stehenden Mitteln Ihre Arbeitsaufgaben verrichten, sollte klar sein. Außerdem gehören zu den Arbeitnehmerpflichten in den USA:
In größeren Unternehmen gibt es oft einen sogenannten „Code of Conduct” (Verhaltenskodex) für Mitarbeiter, der für ein friedliches Betriebsklima sorgen soll. Dieses Dokument sollten Sie gleich zu Beginn eines Arbeitsverhältnisses gründlich lesen und verinnerlichen.
Die Kultur in amerikanischen Unternehmen kann sich je nach Branche und Job stark unterscheiden, aber eines haben alle amerikanischen Firmen gemeinsam: Den Glauben an Erfolg!
Beim Arbeiten in den USA werden Sie an Ergebnissen gemessen und müssen klare Fakten und Zahlen auf den Tisch legen können. Etwas nach bestem Wissen und Gewissen „versucht” zu haben, wird Ihrer Unternehmensführung nur in seltenen Fällen ausreichen.
Dafür kann Ihr Lösungsweg zum Erfolg aber auch einmal ungewöhnlich ausfallen: Meetings auf dem Golfplatz oder das zeitweise „Abtauchen” einzelner Mitarbeiter für eine kreative Schaffenspause zur Zielerreichung sind keine Seltenheit.
Die Devise lautet in vielen Unternehmen: „Work hard, play hard!”
Die folgenden Faustregeln zum Arbeiten in den USA werden Sie vor peinlichen Momenten und bösen Überraschungen schützen:
In den USA sollten Sie schlicht und ordentlich gekleidet (bzw. in sauberer Uniform) zur Arbeit erscheinen. Bei Unsicherheiten fragen Sie Ihren Vorgesetzten oder die Personalabteilung, was in Ihrer Firma als angemessen gilt.
Natürlich sind Sie das! Sie wären nicht auf dieser Seite gelandet, wenn Sie das amerikanische Mindset nicht schon längst verinnerlicht hätten: Alles ist möglich! Think positive!
Denken Sie beim Arbeiten in den USA immer vom Ziel aus und verfolgen Sie Ihre Vision. Dann werden Sie instinktiv die richtigen Entscheidungen treffen!