Von einer GreenCard durch die Heirat mit einem US-Amerikaner träumen viele USA-Fans. Die Kosten, Hürden und Sicherheitsmechanismen der US-Behörden werden hierbei jedoch häufig unterschätzt. Wir erklären, wie der GreenCard-Antragsprozess funktioniert und was dabei zu beachten ist.
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Für die meisten Verliebten ist eine GreenCard durch eine Hochzeit eine völlig legitime Art, in die USA einzuwandern. Dennoch kann der Ehe-GreenCard-Prozess eine ermüdende Angelegenheit sein.
Viele Schwierigkeiten entstehen vor allem durch die Menge an Beweisen, die der ausstellenden Behörde U.S. Citizen and Immigration Services (USCIS) für eine GreenCard durch Heirat vorgelegt werden müssen.
Der Grund für die Strenge der Behörden: Die Möglichkeit der GreenCard durch Heirat wurde in der Vergangenheit oft von Betrügern ausgenutzt, die sich per Scheinehe das US-Einwanderungsvisum erschlichen haben.
Um Einwanderungsbetrug zu verhindern, fordern die US-Behörden heutzutage von GreenCard-Bewerbern im Rahmen einer Ehe stichhaltige Beweise. Diese können sein:
Oft werden für die Vorlage dieser Beweise sehr enge Fristen gesetzt, was es den Paaren zusätzlich erschwert, ihre wahre Liebe zu beweisen.
Auch gibt es Berichte, nach denen USCIS Anträge auf eine GreenCard durch Heirat von vornherein abgelehnt hat, ohne den Antragstellern überhaupt die Möglichkeit zur Beweisvorlage zu geben.
Die Bewertungskriterien bei GreenCard-Anträgen im Rahmen einer Ehe sind nicht sehr transparent. Nur auf eines können Sie sich verlassen: Je jünger die Ehe, desto misstrauischer sind die US-Behörden.
So gibt es für junge Ehen die „Conditional GreenCard” (auch CR1 Visa genannt) mit einer 2-Jahres-Befristung. Die Umwandlung von einer befristeten GreenCard in eine unbefristete „Permanent Resident Card” muss kurz vor Ablauf dieser zwei Jahre vom GreenCard-Inhaber beantragt werden.
Wenn Sie nach Ihrer Heirat eine GreenCard beantragen wollen, dann bereiten Sie sich gut vor. Auch wenn Ihre Ehe rechtmäßig ist und schon länger besteht, sollten Sie mit Ihrem Ehepartner die gemeinsame Geschichte durchgehen, um in Formularen und bei Befragungen keine Abweichungen (und damit eine Ablehnung) zu riskieren.
In mindestens einem GreenCard-Interview wird ein US-Regierungsmitarbeiter Ihnen Fragen zu Ihrem Alltagsleben stellen. Antworten Sie immer ehrlich, auch wenn Ihnen bestimmte Dinge vielleicht unangenehm sind. Schon die kleinste Abweichung zwischen Ihren Geschichten kann zur Ablehnung Ihres GreenCard-Antrags führen.
Im Rahmen der Beweisführung für Ihre US-Einwanderungspetition müssen Sie mit folgenden Fragen rechnen:
Es kann sogar passieren, dass Sie nach Ihrem Interview zu Hause Besuch von einem Prüfer bekommen. Bei einer solchen Vor-Ort-Kontrolle wird nach Hinweisen auf ein „Single-Leben" gesucht, also beispielsweise nach fehlenden Kosmetikartikeln oder fehlender Kleidung eines Partners im Haushalt. Auch die Nachbarn werden manchmal befragt.
Im Fall einer GreenCard durch Heirat stellt ein US-Bürger oder GreenCard-Inhaber den Antrag für seinen nicht-amerikanischen Ehepartner. Der Antragsteller wird im GreenCard-Prozess als „Petitioner” oder „Sponsor” bezeichnet. Der Ehepartner, der einwandern will, heißt „Beneficiary”.
Es gibt in jedem GreenCard-Prozess zwei unterschiedliche Verfahren:
Wenn Sie einen US-Staatsbürger oder einen „Permanent Resident" (so heißt ein GreenCard-Inhaber offiziell) außerhalb der USA geheiratet haben, dann müssen sie den Konsularprozess durchlaufen.
Im Rahmen dieses Verfahrens werden Sie ein Interview bei Ihrer zuständigen US-Botschaft oder dem Konsulat haben, dann ein Einwanderungsvisum bekommen und nach Ihrer Ankunft in den USA die Registrierung als Permanent Resident beantragen.
Wenn Sie sich bereits in den USA aufhalten, legal eingereist sind und einen US-Staatsbürger oder GreenCard-Inhaber geheiratet haben, dann werden Sie den „Adjustment of Status"-Prozess durchlaufen, um Ihre GreenCard zu erhalten.
Eine GreenCard durch Heirat ist im Vergleich zur günstigeren GreenCard Lotterie recht teuer. Im Antragsverfahren fallen folgende Kosten an:
Verfahrensschritt |
Formular |
Kosten |
---|---|---|
Petition für ausländische Verwandte |
I-130 |
Paper Filing: 675 $ |
Beantragung des Einwanderungsvisums |
DS-260, |
325 $ |
Einwanderungsgebühr |
235 $ |
|
Biometrics Services Gebühr |
30 $ |
|
Ärztliche Untersuchung |
Kosten variieren |
|
„Adjustment of Status" oder Antrag auf Registrierung als „Permanent Resident" |
I-485 |
1.440 $ |
Falls notwendig: Zeitbeschränkung („Conditional Status") der GreenCard entfernen lassen |
I-751 |
750 $ |
Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie sich von einigen der anfallenden GreenCard-Gebühren befreien lassen. Mögliche Gründe für den so genannten „Fee Waiver" (Gebührenerlass) können sein:
Wenn eines dieser Kriterien auf Sie zutrifft, können Sie mithilfe des USCIS-Formulars I-912 eine Gebührenbefreiung beantragen.
Wie bei fast allen GreenCards gibt es auch bei ehebasierten GreenCard-Anträgen Wartezeiten.
Ehepartner von US-Staatsbürgern müssen aber nur von einigen Monaten Bearbeitungszeit ausgehen. Wenn Sie jedoch einen GreenCard-Inhaber geheiratet haben, dann kann sich die Wartezeit auf mehrere Jahre ausdehnen.
Durchschnittliche Wartezeiten für einzelne Prozessschritte können Sie auf der Check Case Processing Times-Seite der US-Regierung nachsehen. Ihr ganz persönliches „Wartezimmer” ist das Visa Bulletin, in dem Sie überprüfen können, wann Ihr „Priority Date und somit Ihre Einwanderungspetition an der Reihe ist.
Damit eine ganze Familie auf einen Schlag und ohne lange Wartezeiten GreenCards bekommt, muss mindestens einer der Ehepartner in der GreenCard Lotterie mitspielen. Die Gewinnchancen liegen mit 1:45 derzeit sehr hoch.
Tipp: Dank der so genannten DoppelChance für Eheleute wird die Chance auf den GreenCard-Gewinn nicht nur verdoppelt, sondern auch die Teilnahmegebühr für den Partner reduziert. |
Wenn Sie sich gerade mitten im Konsularprozess zum Erhalt einer GreenCard durch Heirat befinden, werden die US-Behörden Ihnen einen Besuch in den Vereinigten Staaten ein wenig schwerer machen als üblich. Der Grund: Sie haben bereits Ihre Einwanderungsabsicht erklärt und stehen damit unter Generalverdacht, notfalls auch illegal in den USA bleiben zu wollen.
Wenn Sie ein Besuchervisum für die USA bekommen möchten, obwohl für Sie eine Einwanderungspetition gestellt wurde, dann reichen Sie beim Visumsantrag am besten genügend Beweise dafür ein, dass es sich bei Ihrem geplanten Besuch wirklich nur um einen temporären Aufenthalt handelt.
Geeignete Beweise können sein:
Wenn Sie bis zur Genehmigung Ihrer Einwanderungspetition schon in den USA leben wollen, dann können Sie das K-3 Visum nutzen. K-3 und K-4 Visa sind für Ehepartner von US-Staatsbürgern und deren Kinder unter 21 Jahren, die gerade auf die Genehmigung ihrer Einwanderungspetition warten.
US-Bürger oder GreenCard-Inhaber können eine I-129F Petition für ihre Verlobten stellen, wenn sie diese in den USA heiraten wollen. Das für die Einreise benötigte K-1-Visum kann bei einer US-Botschaft oder einem US-Konsulat beantragt werden, nachdem USCIS die I-129F Petition in den USA bewilligt hat.
In den USA kann das K-1 Visum nach der Eheschließung dann in eine GreenCard umgewandelt werden. Klingt praktisch! Allerdings bringt das K-1 Visum einige Nachteile mit sich:
Angesichts dieser zusätzlichen Hürden ist es wesentlich einfacher, erst nach der Heirat ein Einwanderungsvisum zu beantragen oder - noch besser - in der GreenCard Lotterie mitzuspielen.
uscis.gov, de.usembassy.gov