Das Gesundheitssystem der USA ist ein weltweit einzigartiger Mix aus staatlichen Programmen und privaten Anbietern. Unsere Ratgeber gibt Ihnen einen Überblick zu Ihren Versicherungsoptionen.
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Als Grundlage für die staatliche Krankenversicherung in den USA gilt der Social Security Act aus dem Jahr 1935. Er wurde im Zuge der Weltwirtschaftskrise verabschiedet, um vor allem ältere Menschen vor Armut zu schützen. In den 1960er Jahren wurde er um den Bereich der Gesundheitsvorsorge ergänzt.
Heute ist rund ein Drittel der US-Bevölkerung durch eine staatliche Krankenversicherung geschützt. Die drei großen staatlichen Programme Medicare, Medicaid und Tricare stehen jedoch nur bestimmten Personengruppen zur Verfügung.
Das Medicare-Programm wurde im Jahr 1965 als Ergänzung zum Social Security Act in den Vereinigten Staaten eingeführt. Medicare-Leistungen stehen jedem Amerikaner ab 65 Jahren zur Verfügung. Des weiteren sind auch Personen mit einer anerkannten Behinderung oder akutem Nierenversagen über Medicare abgesichert.
Permanent Residents (Inhaber einer GreenCard) ab 65 Jahren haben ebenfalls einen Anspruch auf Medicare-Leistungen, wenn Sie fünf Jahre am Stück in den USA gelebt haben. Für Permanent Residents werden keine Zuzahlungen fällig, wenn sie insgesamt zehn Jahre Arbeitszeit in den Vereinigten Staaten nachweisen können.
Das staatliche Fürsorgeprogramm Medicaid (kurz für Medical Assistance) sichert hauptsächlich die Gesundheitsversorgung von Kindern und Personen mit geringem Einkommen ab. In einigen US-Bundesstaaten werden auch Schwangere durch Medicaid unterstützt.
Bei Medicaid handelt es sich um sozialhilfeartige Leistungen, die erst nach einer eingehenden Bedürftigkeitsprüfung gewährt werden. Genau wie das Medicare-Programm besteht Medicaid seit dem Jahr 1965.
Tricare ist das Gesundheitsfürsorgeprogramm des US-Verteidigungsministeriums. Das Programm wurde 1966 unter dem Namen Civilian Health and Medical Program of the Uniformed Services (CHAMPUS) ins Leben gerufen und bietet Gesundheitsleistungen für aktive und ehemalige Mitglieder des amerikanischen Militärs und deren Familienmitglieder.
Die Mehrheit der US-Bevölkerung hat eine private Krankenversicherung. Diese kann entweder über den Arbeitgeber oder selbständig abgeschlossen werden. Dabei ist die Angebotsvielfalt der amerikanischen Versicherungsgesellschaften riesig.
Die am weitesten verbreitete Art der Krankenversicherung in den USA sind Gruppenkrankenversicherungen über den Arbeitgeber. Diese werden oft als sogenannte „Benefits” angeboten und meistens anteilig vom Arbeitgeber und vom Arbeitnehmer bezahlt. Manche Arbeitgeber bieten die Versicherung aber auch nur an und der Arbeitnehmer trägt die Beiträge komplett selbst.
Da private Versicherungspolicen in den USA in ihrem Leistungsspektrum sehr unterschiedlich ausfallen können, kommt es oft vor, dass Arbeitnehmer durch die betriebliche Krankenversicherung nur teilweise abgesichert sind. So ist z. B. oft eine eigene Zusatzversicherung für zahnmedizinische Leistungen nötig. Ein noch größeres Problem der Gruppenversicherung ist die Bindung an den jeweiligen Arbeitsplatz. Bei einem Jobverlust erlischt in der Regel auch der Versicherungsschutz.
Wer nicht die Möglichkeit hat, sich über einen Arbeitsplatz abzusichern, muss sich eigenständig um eine private Krankenversicherung kümmern. Dabei gilt es, die verschiedenen Angebote sorgsam zu prüfen, um sicherzustellen, dass die eigenen Bedürfnisse abgedeckt werden.
Der Marketplace der amerikanischen Regierung bietet eine gute Orientierungshilfe, um sich im Angebotsdschungel der privaten Krankenversicherungen in den USA zurechtzufinden. Er wurde im Zuge der als „Obamacare” bekannten Gesundheitsreform aus dem Jahr 2010 ins Leben können und hilft beim Finden und Abschließen einer passenden Krankenversicherung.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Industriestaaten gibt es in den USA nicht die Pflicht, in einer Krankenversicherung angemeldet zu sein. Aufgrund der hohen Kosten entscheiden sich deshalb viele Menschen dafür, keinen Versicherungsschutz abzuschließen.
Laut Angaben der US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) waren im Jahr 2022 mehr als 31 Millionen Amerikaner nicht versichert. Besonders hoch ist die Quote unter jungen Erwachsenen in ihren Zwanzigern. Diese haben oft noch nicht auf dem Arbeitsmarkt Fuß gefasst und können sich daher die hohen Versicherungsbeiträge nicht leisten.
Nichtversicherte werden zwar bei einem Notfall behandelt, aber müssen alle Behandlungskosten aus eigener Tasche zahlen. Da die Gesundheitskosten in den USA sehr hoch sind, kommt es häufig zu Privatinsolvenzen, weil medizinische Rechnungen nicht bezahlt werden können.
In den USA sind viele ausgezeichnete medizinische Bildungs- und Forschungseinrichtungen und bedeutende Pharmakonzerne beheimatet. Amerikanische Praxen und Krankenhäuser verfügen in der Regel über eine qualitativ gute und moderne Ausstattung. Auch das medizinische Personal ist gut ausgebildet.
Die hohe Qualität der Gesundheitsversorgung in den USA hat ihren Preis. So stellen die extrem hohen Medikamenten- und Behandlungskosten das größte Problem im Gesundheitssystem der USA dar. Diese sind in den Vereinigten Staaten etwa 2,5 Mal höher als in anderen Industrienationen. Damit ist das Gesundheitssystem der USA das teuerste der Welt!
Der Markt der privaten Krankenversicherungen ist vielfältig und komplex. Private Versicherungspolicen decken weisen in der Regel ein sehr unterschiedliches Leistungsspektrum auf. Nehmen Sie sich deshalb ausreichend Zeit, die unterschiedlichen Angebote zu prüfen und zu vergleichen.
Unser Ratgeber zum Thema Krankenversicherung in den USA gibt Ihnen einen Überblick, welche Fragen Sie sich als US-Auswanderer vor dem Abschließen einer eigenen, privaten Krankenversicherung stellen sollten.
Wenn Sie sich umfassend informieren möchten, wie Sie den perfekten Arbeitsplatz finden, schauen Sie in unserem Ranking der besten Arbeitgebern in den USA um.
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