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Abenteuer GreenCard: auf Umwegen nach Colorado

Gestresst und unglücklich beschlossen Uwe und seine Familie vor 22 Jahren: Wir verlassen Deutschland und wandern in die USA aus! Der Weg zum neuen Leben in Colorado war jedoch nicht so leicht wie gedacht. Im Interview erzählt Uwe von seiner abenteuerlichen Reise zum amerikanischen Traum.

Uwe, vor eurem Gewinn in der GreenCard Lotterie gab es schon mal einen Auswanderungsversuch. Wie war das damals?

Ja, das stimmt. Wir haben uns schon lange vor unserem Gewinn in der GreenCard Lotterie in Land und Leute verliebt. Das war vor 22 Jahren bei einem Urlaub in Colorado.

In Deutschland waren wir zu der Zeit nicht glücklich, denn wir arbeiteten 14-16 Stunden am Tag und hatten einen enormen mentalen Stress. Wenn man selbständig ist, zieht einem das Finanzamt ja ständig die Füße weg. Und der Konkurrenzdruck untereinander ist auch purer Stress. Auch für meine Tochter lief es nicht gut: Die Lehrer an der Schule waren sehr negativ und nicht fähig, den Stoff zu vermitteln.

Kurz: Wir waren in Deutschland nervlich am Ende. Wir wollten woanders ein neues Leben anfangen. Ich hatte damals eine Business-Anwältin, die ursprünglich hier aus Fort Collins in Colorado kam. Die gab mir den entscheidenden Tipp.

Dann kam dieser Urlaub, und wir waren so begeistert vom Leben in den Bergen und von der Freundlichkeit der Menschen hier, dass wir nach unserer Rückkehr nach Berlin beschlossen haben: Wir wandern aus!

Blick auf die Rocky Mountains in Fort Collins

Uwe und seine Familie sind in die Kleinstadt Fort Collins im US-Bundesstaat Colorado gezogen.

Welche Schritte habt ihr unternommen, um in die USA auszuwandern?

Wir haben es erst über eine Firmengründung in den USA versucht, indem ein Einwanderungsanwalt für uns eine Zweigstelle meiner Firma (ich bin Zimmermann) in Colorado eröffnet hat. 12.000 D-Mark haben wir damals investiert.

Wir dachten, dass wir damit eine GreenCard bekommen können, aber wir hatten dadurch selbst keine Arbeitserlaubnis sondern waren nur die Investoren. (Anm. d. Red: Die GreenCard über eine Investition in den USA ist möglich, kostet aber mindestens 900.000 $)

Natur und Berge in Fort Collins

„Hier will ich leben!” Das dachte sich Uwe im Jahr 2001 und arbeitete seitdem stetig an seiner Auswanderung in die USA.

Danach wurde versucht, eine Jobbeschreibung zu kreieren, um mich aus Deutschland rüberholen zu können. Aber auch dann musst du natürlich nachweisen, dass diesen Job wirklich kein Amerikaner machen könnte. Im Baugewerbe ist das nur schwer möglich.

Wir wollten aber unbedingt in die USA, und so sind meine damals 8-jährige Tochter, meine Exfrau und ich erst einmal für sechs Monate mit einem Besuchervisum nach Colorado gegangen. Wir haben alle Sachen verkauft und verschenkt und sind dann mit nur fünf Koffern geflogen. Fünf Koffer! Das war unser Leben!

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Wie erklärt man denn einer 8-Jährigen, dass die ganze Familie jetzt mit fünf Koffern in die USA umzieht?

Meine Tochter hatte natürlich Angst, dass sie ihre Freunde verliert. Aber die einfachste Antwort darauf ist: „Du kannst deine Freunde doch behalten und in den USA außerdem ganz viele neue Freunde machen — wie cool ist das denn!?”

Darauf hat sie gesagt: „Ok!” Wir haben ihr einen kleinen Rucksack gepackt, wo oben ein Stofftier rausguckte, und los ging’s! Das war für sie dann erstmal ein Urlaubsgefühl. Was sie brauchte, um im neuen Zuhause Sicherheit zu haben, waren ein Bett, ein Schreibtisch und ein Stuhl. Sie hat immer sehr gern gemalt.

Auswandern mit Kindern

Rucksack mit Stofftier: Beim Auswandern mit Kindern braucht es Kreativität und Überzeugungskraft.

Wie war eure erste Zeit in Colorado?

Sowohl für meine Tochter als auch für uns Erwachsene war das ein ganz anderes Leben. Wir hatten ja plötzlich viel mehr Zeit. In Deutschland waren wir immer gestresst, und die Kleine musste sich viel mit sich selbst beschäftigen. Und in Colorado waren wir plötzlich unheimlich viel zusammen draußen. Wir haben ihr ein Fahrrad und ein Skateboard gekauft und hatten eine richtig gute Zeit! Es gibt hier ja auch 300 Sonnentage im Jahr!

Die ersten zehn Tage haben wir in einem Hotel gewohnt, und dann haben wir uns ein Apartment gesucht. Die private Vermieterin war so nett, einen 6-Monats-Vertrag zu machen, obwohl eigentlich ein Jahresvertrag üblich gewesen wäre.

Erstes Apartment in Fort Collins

Erstes Apartment in Fort Collins: Uwes Vermieterin hat die Familie warmherzig empfangen.

Wir hatten ihr unsere Geschichte erzählt, und am nächsten Tag — als wir eigentlich nur den Mietvertrag unterschreiben sollten — kam sie plötzlich mit einem Van voller Haushaltsgegenstände vorgefahren! Da war alles drin: Luftmatratzen, Geschirr, Bettwäsche, Handtücher… Sie sagte: „Ich habe gesehen, dass ihr noch nichts habt. Ihr könnt mein Zeug so lange benutzen, wie ihr wollt!”

Das klingt ja wirklich typisch amerikanisch.

Ja genau, und da bist du als Ausländer natürlich erstmal völlig von der Rolle! Aber so haben wir die Amerikaner kennengelernt. Auch an der Schule meiner Tochter waren alle enorm hilfsbereit. Wir konnten sie über Umwege an einer Privatschule in Fort Collins anmelden, weil du als „Besucher” in den USA ja nicht das öffentliche Schulsystem nutzen darfst. Es war eine christliche Schule, und die war ziemlich klein.

Am ersten Schultag waren wir ganz aufgeregt. Wir haben das Kind völlig angespannt morgens abgegeben, und als wir sie mittags wieder abholen wollten, hat sie nur von weitem gewunken und gerufen: „Ich hab schon Freunde gefunden, ihr braucht nicht zu kommen!” Das war ja mal eine Absage vom Kind!

Sie wurde so lieb aufgenommen! Alle waren neugierig. Die haben ihr alles mit Zeichensprache beigebracht, weil sie ja auch noch kein Englisch konnte. Kinder nehmen das sofort auf. Sie kam am ersten Tag mit fünf englischen Wörtern nach Hause, und dann haben wir zu dritt mit einem Wörterbuch Hausaufgaben gemacht.

Schule in Fort Collins

Eine unscheinbare kleine Schule in Colorado hat für Uwes Tochter Sarah alles verändert.

Du hattest erwähnt, dass es in der Schule in Deutschland nicht so gut lief. Was war da los?

In Deutschland hatte meine Tochter echt Schwierigkeiten mit den Lehrern. Die hatten ihr nicht nur eine Lese-Rechtschreib- und Mathematikschwäche attestiert, sondern die arbeiteten auch mit Methoden aus einer anderen Zeit, sag ich mal. Einmal hat meine Tochter wohl etwas Falsches gesagt, und dann sollte sie hundertmal schreiben: Ich bin ein unartiges Kind.

In Deutschland haben die Lehrer bei Aufgaben auch immer zu ihr gesagt: „Das hast du ganz schlecht gemacht! Das machst du nochmal!”. Hier in den USA hieß es dann plötzlich: „Das hast du echt toll gemacht, aber wir können das noch verbessern!” Das ist natürlich ein ganz großer Unterschied für die Motivation.

Diesen Unterschied hat man sofort auch in ihren Leistungen gesehen. Sie war hier als ausländisches Kind in Colorado und hat direkt bei der Mathe-Olympiade den neunten Platz gemacht! Da erzähl mir nochmal jemand, die hatte eine Mathematikschwäche. Die Lehrer in Deutschland waren einfach nur nicht in der Lage, ihr das beizubringen.

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Ihr wart also endlich dort, wo ihr hingehört. Aber mit zeitlich begrenztem Visum! Was habt ihr unternommen, um in den USA bleiben zu dürfen?

Wir haben weiterhin versucht, mit dem Einwanderungsanwalt ein Aufenthaltsrecht zu bekommen. Er hat einen Businessplan für uns geschrieben, der 5 cm dick war. Dafür musste ich alle möglichen Kontoauszüge und Bilder aus Deutschland einreichen, und wir mussten darlegen, wie unser Business der Community in Fort Collins zugutekommen würde.

Unterwegs in Fort Collins

Kleinstadtleben in den USA: In Fort Collins sind die Menschen freundlich und die Berge stets sichtbar.

Das größte Problem an der Sache war aber der Visa-Stopp! Wir sind am 2. September 2001 mit unserem Besucher-Visum eingereist, und am 11. September waren die Attacken in New York. Damit haben die Amerikaner sofort alles auf Eis gelegt. Du konntest keinerlei Visa mehr bekommen, und das für eine lange Zeit.

Wir haben natürlich trotzdem weiter an unserem Plan gearbeitet, aber wir konnten eigentlich nur hoffen und warten. In der Zeit haben wir enorm viele tolle Leute kennengelernt, vor allem durch die Schule unserer Tochter. Die waren so lieb, sie haben uns sogar zu Thanksgiving eingeladen — dem heiligen Familienfest! Alle haben versucht, uns zu helfen. Die haben sich zusammengesetzt und überlegt: Wie können wir das schaffen?

Das hat sich so hochgeschaukelt, dass eine weitere Einwanderungsanwältin aus Kalifornien eingeschaltet wurde, und schließlich ging das bis zum Senator und über Kontakte im Ort sogar bis zum Weißen Haus. Es gab über den Sheriff einen Kontakt zum Gouverneur in Denver, der für uns ein Empfehlungsschreiben aufgesetzt hat. Dort stand drin, dass wir für die Community wichtig sind und warum wir hier gebraucht werden.

Aber es hat alles nichts genützt. Wir bekamen eine Absage und unsere Visa liefen aus. Also haben wir im Februar 2002 unsere Klamotten gepackt und sind zurück nach Berlin.

Wie seid ihr mit dieser Enttäuschung umgegangen?

Es war extrem schmerzhaft, nicht in Colorado bleiben zu können. Wir wollten aber unter keinen Umständen wieder in Deutschland leben, also bin ich nach unserer Rückkehr in Berlin zur europäischen Arbeitsvermittlung gegangen und habe mich als Zimmermann gemeldet.

Dort habe ich prompt einen Job in Norwegen vermittelt bekommen und bin sofort rüber. Meine Familie ist wegen der Schule etwas später nachgekommen. Und von Norwegen aus habe ich dann jedes Jahr bei der GreenCard Lotterie mitgemacht.

Tipp

Im Podcast „Alles auf eine Karte” erzählt Uwe mehr zu seinen Zwischenstationen in Norwegen und Kanada

Vier Jahre lang waren wir in Norwegen. Das war eine wirklich tolle Erfahrung und eine riesengroße Chance, die man nicht so oft im Leben bekommt. Aber wirklich glücklich waren wir dort nicht, denn wir wollten ja unbedingt zurück in die USA!

Dieser Traum wurde zum Glück wahr! Erinnerst du dich noch an den Tag deiner Gewinnbenachrichtigung?

Aber hallo! Sowas bleibt einem im Gedächtnis! Eure Nachricht steckte zehn Tage lang in meinem Postfach und ich hatte keine Ahnung, weil ich gerade auf einer Deutschlandreise war, um meine Familie zu besuchen. Zurück in Norwegen habe ich dann die E-Mail gefunden! Da stand: „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!”

Ich dachte erstmal, jemand will mich verarschen! Meine Freunde wussten ja, dass wir unbedingt in die USA wollten. Was also, wenn du so eine E-Mail kriegst, völlig aufgeregt bist, und dann sagen die am Ende: „April, April!”

Aber ich hatte ja über The American Dream mitgemacht, und deshalb konnte ich einfach bei euch anrufen und fragen. Ich sagte zu eurer Mitarbeiterin: „Meine Teilnehmernummer ist soundso, und in meiner E-Mail steht, dass ich gewonnen habe.” Und dann sagte die zu mir: „Ja, das steht bei mir auch!”

GreenCard-Gewinnbenachrichtigung

Uwe dachte erst, jemand will ihn veräppeln. Ein Anruf bei The American Dream brachte Klarheit: Er hatte wirklich gewonnen!

Und auf einmal denkst du: „Oh Gott!” Wenn du vier Jahre lang mitspielst, dann glaubst du ja auch immer weniger dran, dass du irgendwann mal gewinnst. Das wird einfach zur Routine.

Ich hatte ja immer über The American Dream mitgemacht, weil sich das sicherer anfühlt und sich da die Experten um alles kümmern. Ich musste deshalb auch keinen Antrag mehr durchgehen oder so - das ging fast automatisch.

Also, ich war schon ziemlich überwältigt von meinen Gefühlen. Du bist dann halt überrascht und freust dich riesig, aber es kommt auch ein bisschen Angst dazu. Was zum Beispiel, wenn ich nicht alle Unterlagen habe, die ich brauche?

Da habe ich es aber wirklich genossen, von The American Dream betreut worden zu sein! Wenn du Fragen hast, rufst du da einfach an und musst nicht selber herumrätseln. Ich wollte einfach jemanden haben, der das schon länger macht.

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Wie ging es nach der Gewinnbenachrichtigung weiter?

Danach ging es erst richtig los! Formulare ausfüllen, und, und, und! Ehrlich gesagt gab es da aber auch erstmal eine Ernüchterung, denn es dauert nach einem Gewinn in der GreenCard Lotterie ungefähr ein Jahr, bis man die GreenCard bekommt. Und ich dachte so: „Herrje! Was machst du denn jetzt noch ein Jahr lang in Norwegen?”

Uwe in Norwegen

Während seiner Zeit in Norwegen blieb Uwes Herz in Colorado. Nach vier Jahren kam endlich die Gewinnbenachrichtigung.

Wir wollten so dringend zurück in die Staaten! Also haben wir beschlossen, schon mal etwas zu verändern und sind nach dem Gewinn nach Kanada gezogen. Ich hatte dort ein Jobangebot, und somit waren wir wenigstens schon mal in Amerika. Ich bin halt ungeduldig. Also haben wir erstmal in Kanada gelebt, mussten aber natürlich zum GreenCard-Interview nach Deutschland fliegen.

Wie war euer GreenCard-Interview?

Das war abenteuerlich! Meine Exfrau war vor mir schon mal verheiratet gewesen. Das war in der ehemaligen DDR, und nach dem Mauerfall waren dann einige Berliner Bezirke zusammengelegt worden.

Die Dokumente waren da irgendwie hin und her geschoben worden, und wir hatten von Norwegen aus keine Chance gehabt, an die alten Urkunden heranzukommen. Es hieß immer, die Papiere seien nicht auffindbar.

Wir saßen also in Frankfurt auf der Botschaft und hatten dieses eine Dokument nicht dabei. Wie schon befürchtet wurde das dann zum Problem: Man sagte uns, dass wir ohne die Urkunde das Einwanderungsvisum nicht bekommen würden!

Meine Frau ist im Laufschritt aus dem Interview raus und fünf Stunden lang mit dem Zug von Frankfurt nach Berlin gefahren, um das vor Ort mit den Behörden in Berlin-Kreuzberg zu klären.

Und du glaubst es nicht: Die haben die Papiere dann wirklich gefunden! Es wurde ein Fax nach Frankfurt in die Botschaft geschickt, und kurze Zeit später konnten wir unsere Pässe mit dem Einwanderungsvisum abholen.

Sensationell! Seid ihr dann sofort in die USA ausgewandert?

Sozusagen. Ich habe meinem damaligen Chef in Kanada das Einwanderungsvisum vor die Nase gehalten und gesagt: Ich kündige! Das war eine ganz lustige Geschichte, weil der nicht besonders nett war und sich irgendwie ziemlich sicher war, dass ich komplett von ihm abhängig bin durch mein kanadisches Arbeitsvisum.

Und dann haben wir einen Van vollgepackt und sind los. Diesmal waren es nicht nur fünf Koffer. Wir hatten mittlerweile einige Sachen angesammelt, die wir dann erstmal eingelagert haben. Wir hatten auch wieder genug Geld angespart, um uns die ersten sechs Monate zu versorgen und sind dann erneut die ersten 10 Tage ins Hotel in Fort Collins gezogen.

Dann musst du natürlich erstmal ein paar Dinge erledigen: Social Security Card beantragen, Apartment finden, Bankkonto eröffnen. Die amerikanische Bürokratie ist zum Glück nur 20 % von der in Deutschland, also hat alles nur ein paar Tage gedauert.

Leben in Colorado

Ruhe, Frieden, Wasser und Berge: Das Leben in Colorado ist entschleunigend.

Wie war es, endlich wieder in Colorado zu sein?

Da kam sofort diese Ruhe zurück. Wir waren wie schon am Anfang völlig überwältigt von der Freundlichkeit der Menschen. Und dieser Sonnenschein! Und die Natur! Das Leben in den Rockies ist entschleunigend. Man fährt richtig runter.

Ich war kaum sechs Wochen hier und habe direkt einen Staatsjob als Möbeltischler bekommen — an der Universität hier in Fort Collins, an der ich noch heute arbeite.

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Was ist für dich das Schönste am Leben in den USA?

Ich sehe hier einen Haufen glücklicher Leute! Du wirst überall gegrüßt, die Nachbarn sind unheimlich cool und halten zusammen, wir veranstalten Barbecues auf der Straße. Das Leben hier ist einfach ein Genuss!

Die Berge fangen nur 5 Minuten von meinem Haus entfernt an, und ich habe ein richtiges Glücksgefühl, wenn ich morgens rausgehe. Die Familie meiner Freundin wohnt in der Nähe des Reservoirs in Fort Collins, wo man Kanufahren kann. Sie haben da Pferde, und ich kann jederzeit hin, wenn ich will.

Fort Collins wurde übrigens mehrmals zu einer der beliebtesten Kleinstädte in Amerika gewählt. Da vergleichen sie Lebensstandard, Einkommen, Sicherheit und so weiter. Wir sind oft unter den ersten 10 Plätzen und eine wachsende, pulsierende Kleinstadt, weil wir auch viele Studenten haben. Aber ich kann auch einfach meinen Anhänger nehmen und in die Berge abhauen, wo ich keine Menschenseele treffe.

Leben in Colorado

Mit dem Motorrad durch die Rockies oder auf einen Drink in den Western-Saloon — Uwe und seine Lebensgefährtin Kelley genießen das Leben in Colorado in vollen Zügen.

Dieser mentale Stress, den ich in Deutschland hatte, ist komplett weg. Auch den Konkurrenzkampf habe ich hier nicht. Man sagt ja: „Neid ist die deutsche Form der Anerkennung.” Wenn du einen Deutschen triffst, dann ist die erste Frage: „Was machst du beruflich?” Oder sie gucken, ob du ein besseres Auto fährst als sie. Das ist hier völlig egal.

Ich arbeite jetzt an der Universität als Maintenance-Manager für ein 70.000 qm großes Sportcenter, habe ein solides Einkommen, bezahle 23 $ für die Krankenversicherung und ich muss nur 4 Tage in der Woche arbeiten. Wenn ich 65 bin, kriege ich 65 % meines Einkommens als Rente. Dann habe ich hier 25 Jahre Service bei der Uni gemacht. Ich brauche mir keine Sorgen zu machen. Keine Existenzängste. Das entspannt unheimlich.

Landschaft in Colorado

Uwe liebt die Natur in Colorado. Wenn er aus dem Haus geht, hat er auch nach 16 Jahren noch ein Glücksgefühl.

Wie hat das Leben in Amerika dich als Mensch verändert?

Ich habe das Gefühl, ich bin viel lieber geworden. Offener und hilfsbereiter. Das hatte ich in Deutschland nicht, weil ich dort ja vor allem mit mir selbst zu tun hatte. Ich habe hier die totale Ruhe weg und kann meine Erfahrungen teilen und Leuten einen Rat geben, die auch auswandern wollen.

An einem anderen Ort in der Welt zu sein und nicht die Person, die alle Boni und Vorteile von Geburt an hat, das verändert einen. Ich musste mich hier anpassen und für mein Recht, hier zu leben, kämpfen. Das ist ein ganz entscheidender Schritt. Davon abgesehen sind die Kulturen nicht so unterschiedlich.

Uwes Tochter Sarah als Erwachsene

Uwes Tochter Sarah war 8 Jahre alt, als die Familie Deutschland verließ. Als Erwachsene ging sie zur U.S. Navy.

Was sehr mitreißend ist, ist der Nationalstolz in den USA. Die Amerikaner sind stolz, Amerikaner zu sein. Ich bin seit 2016 Doppelstaatsbürger und habe sowohl den US-Pass als auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Wenn du beim Eishockey oder beim Baseball bist, und dann spielen sie die Nationalhymne, dann wandert deine Hand automatisch Richtung Herz. Das gehört mit dazu, das kommt ganz von allein.

Meine deutsche Staatsbürgerschaft wollte ich nicht aufgeben, weil mich mit Deutschland immer noch so viel verbindet. Mein Vater ist in Deutschland, meine Mutter ist in Deutschland begraben. Alle meine Kindheits- und Jugenderinnerungen stammen von dort, und ich stehe noch immer in Verbindung mit Leuten, die mir regelmäßig Bilder von der Ostsee schicken. Das geht ans Herz, und ich liebe es auch, Deutscher in Amerika zu sein. Das bringt immer viel Gesprächsstoff.

Welchen Rat würdest du anderen Leuten geben, die von einer GreenCard und einem Leben in den USA träumen?

Was wirklich zählt, sind die Erfahrungen, die du im Leben machst und nicht die Gegenstände, die du besitzt. Ich habe das bei meiner Tochter gesehen. Sie erinnert sich nicht daran, welches Spielzeug sie hatte, sondern daran, wie wir Beeren gesammelt und Fische gefangen haben.

Ich musste ihr immer wieder die Geschichten von früher erzählen. Das ist es, was wirklich hängen bleibt. Materielles kannst du jederzeit wieder aufbauen, aber die Zeit, die du mit Warten und Zögern verbringst, die bekommst du nicht zurück.

Natur in Colorado

Mit Erinnerungen sterben, nicht mit Träumen - Uwe ist angekommen und hilft gern anderen beim Auswandern.

Wir waren so zerstört, als wir die USA verlassen mussten, aber dafür durfte ich in Norwegen und Kanada leben und arbeiten! Das ist wie beim Mensch-ärgere-dich nicht. Einer schmeißt dich raus, und dann springst du einfach zurück ins Spielfeld. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass du wieder zurückgehen musst. Aber eine Wohnung kannst du dir doch jederzeit wieder suchen.

Deshalb ist mein Rat: Zieh deine Träume durch und lass dich nicht durch negative Menschen davon abbringen! Wenn du auf Nummer Sicher gehen willst, erzähle niemandem von deinen Plänen und zieh es alleine durch! Du willst doch mit Erinnerungen sterben, und nicht mit Träumen!

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