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Auswandern in die USA: Enrico zeigt, wie es geht!

Fünf Jahre lang hat unser ehemaliger The American Dream-Mitarbeiter Enrico auf den Gewinn in der GreenCard Lotterie gehofft. Nachdem sein Traum endlich wahr wurde, zog er nach North Carolina und steht heute gern anderen USA-Fans mit Rat und Tat zur Seite.

Enrico, warum bist du in die USA ausgewandert und wieso sollte man sich das einfach mal trauen?

Ob man nun einen Tapetenwechsel braucht oder einfach mehr über sich selbst und andere Kulturen erfahren möchte — es gibt viele Gründe zum Auswandern, und die sind bei jedem ein bisschen anders.

Für mich ist es eine große Bereicherung, jeden Tag etwas Neues zu lernen und zu erkennen, wie anders sich der Alltag anfühlen kann. Da lernt man sich selbst völlig neu kennen und sieht auch, welche Sachen anderswo nicht so selbstverständlich sind wie zuhause.

Wenn du schon mal in den USA warst, fasziniert vom Land bist und diese spezielle Verbindung fühlst, so wie es bei uns war (ich bin zusammen mit meiner Frau ausgewandert), dann sind die Vereinigten Staaten genau der richtige Ort für dich.

Die Auswanderung hat viel verändert. Der ganze Prozess ist eine außergewöhnliche Erfahrung, und man erlebt so viele Sachen, die vom Alltag ablenken - also das genaue Gegenteil von Alltagsstress. Ich bin sehr froh, wie hier alles funktioniert. Es ist nicht mehr so grau und eintönig wie in Deutschland, und ich sehe jetzt vieles in Relation.

Auswandern ist eine aktive Entscheidung, die mit viel Veränderung verbunden ist. Man entwickelt sich weiter und sieht hinterher viele Sachen nicht mehr so eng. Das ist auch das amerikanische Mindset.

Leben in den USA

Bloß kein Stress! Enrico weiß das amerikanische Mindset zu schätzen

Was ist eigentlich genau dieses amerikanische Mindset?

Die Leute hier lassen sich die Laune nicht so schnell verderben und genießen ihr Leben. Natürlich wird hier auch viel gearbeitet — und manchmal sogar unfassbar lange — aber am Abend kommt man z. B. zum Barbecue zusammen und dann lassen die Leute sich ihren Stresstag gar nicht anmerken.

Wir leben hier in North Carolina in den Südstaaten, die ja auch für ihre Entspanntheit bekannt sind. Da merkt man es besonders gut — zum Beispiel während der Lunch Break, also in der Mittagspause. Gegen 12 Uhr sind die Straßen voller Leute, aber alle sind total gemütlich unterwegs.

Oder auch nach Feierabend, wenn man noch kurz in den Supermarkt geht: Hier ist einfach weniger Hektik, auch an der Kasse, und es kommt einem so vor, als hätten die Leute einfach ewig Zeit und könnten locker drei Stunden im Walmart verbringen. Außerdem sind sie höflich und entschuldigen sich jedes Mal, wenn sie dir vor die Füße laufen.

Ich sehe hier selten Leute, die im Stress sind. Es ist eine ganz andere Grundeinstellung im amerikanischen Alltag. Das ist etwas, das man sich ruhig auch angewöhnen kann als Auswanderer in den USA.

Einkaufen in den USA

Endlich mal entspannt einkaufen: In den USA ist Stress an der Kasse eher selten.

Ist es schwierig, sich den selbstgemachten Stress abzugewöhnen?

Am Anfang fand ich es tatsächlich schwer, mich hier einzufügen. Es kann sogar passieren, dass man von dieser Langsamkeit hier anfangs ein bisschen genervt ist. Aber es ist wichtig, da offen zu bleiben. Du bist hier ja als Auswanderer zunächst mal zu Gast im Land und lernst eine neue Kultur kennen.

Auch nach zwei Jahren ist es noch nicht ganz zu meiner eigenen Kultur geworden, aber ich nehme sie langsam und Schritt für Schritt an. Die Gelassenheit hat ja auch viele Vorteile und ich ziehe das Positive raus. Es ist zum Beispiel meistens kein Problem, wenn du ein paar Minuten zu spät aus der Mittagspause kommst.

Was braucht man eigentlich, um in die USA auszuwandern? Gelassenheit bringt einen da wahrscheinlich anfangs nicht sehr weit?

In gewisser Weise schon, denn man muss beständig an seinem Traum vom Auswandern arbeiten, und dazu braucht es neben Durchhaltevermögen und Zielstrebigkeit eben auch Ruhe und Gelassenheit.

Aber zunächst einmal brauchst du natürlich ein Visum bzw. die GreenCard. Nur mit dieser Aufenthaltsgenehmigung für die USA darfst du hier länger bleiben — mit einer GreenCard sogar lebenslang.

GreenCard für die USA

Nur mit der GreenCard erhält ein Auswanderer die lebenslange Aufenthalts-und Arbeitsgenehmigung für die USA.

Auch hier kommt wieder die Gelassenheit ins Spiel, denn das mit der Permanent Resident Card hast du nicht immer selbst in der Hand. Wenn du in der GreenCard Lotterie teilnimmst, dann ist das eben ein Zufallsprinzip.

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Ich hatte in Deutschland ein paar Kommilitonen, die sich immer geärgert haben, wenn sie wieder nicht gezogen wurden, und das dann auf sich als Menschen bezogen haben. Das ist aber natürlich Blödsinn, weil jeder in der Lotterie die gleichen Chancen hat.

Von daher möchte ich sagen: Lass dich nicht verunsichern und leg nicht alles auf die Goldwaage. Beim Auswandern hast du eine riesige Liste an Dingen, die du nach und nach abhaken musst. Du musst beständig daran arbeiten und das ist keine Sache, die man von heute auf morgen unternehmen kann. Ich bin immer ein sehr ungeduldiger Mensch gewesen, und trotzdem hat es bei mir ein paar Jährchen gedauert, bis ich auswandern konnte. Die GreenCard braucht man einfach.

Aber auch wenn man durch irgendwelche anderen Visa-Prozesse geht, ist es immer ein längerer Weg. Hierbei ist noch eine Eigenschaft ganz wichtig: Anpassungsfähigkeit. Zum Beispiel für die Bewerbung in den USA und das Berufsleben hier. Das läuft alles ein bisschen anders ab.

Arbeiten in den USA

Learning by doing: mit dem richtigen Mindset bekommen Sie in den USA einen guten Job, auch wenn Sie ihn nicht offiziell gelernt haben.

Was ist denn so anders am Berufsleben in den USA?

Es ist dynamischer. Zwischen Bewerbung und potentieller Einstellung vergehen vielleicht nur ein paar Tage. Manchmal kann man gleich am nächsten Montag anfangen. Und man muss sich ganz anders präsentieren. Es ist eine andere Arbeitskultur.

Ich kann nichts verallgemeinern, weil es so viele verschiedene Berufe und Positionen gibt, aber im Durchschnitt ist es auch ein bisschen weniger strikt und man kann sich sehr schnell verändern. Du bist hier nicht für den Rest deines Lebens auf einen Beruf festgenagelt, nur weil du mal eine Ausbildung gemacht hast.

In den USA kannst du quer einsteigen und dir stehen gleich mehrere Jobs offen, wenn du z. B. einen Studienabschluss aus Deutschland mitbringst. Hier werden nicht nur Leute eingestellt, die exakt die geforderte Ausbildung in exakt dem vorgegebenen Beruf haben. Ein bisschen Vorerfahrung ist hilfreich, aber wir sind hier im Land der unbegrenzten Möglichkeiten! Es gibt sehr viel zu entdecken!

Wie bekommt man denn am besten eine GreenCard? Geht das auch ohne Studienabschluss?

Auch mit Realschulabschluss kann man in der GreenCard Lotterie teilnehmen. Oder wenn man Vorerfahrungen in gewissen Berufen hat - zum Beispiel im Handwerk, eine gewisse Art der Ausbildung.

Das deutsche Handwerk ist übrigens sehr angesehen in den USA, und da stehen einem auch viele Berufe offen. Es muss nicht immer das Studium sein. Manchmal ist es sogar besser ohne Studium. Es ist wichtig, dass man Skills hat.

Die Visa-Hürde muss man natürlich erstmal überspringen, aber es gibt hier in den USA viel Bedarf. Wir haben auch Fachkräftemangel und die Firmen haben überall Probleme, an qualifiziertes Personal zu kommen.

Fachkräftemangel in den USA

Auch in den USA herrscht Fachkräftemangel und gut ausgebildete Einwanderer werden dringend gebraucht.

Viele Leute wandern mit GreenCard aber ohne einen Job in die USA aus. Wie funktioniert das?

Beim Beantragen des Einwanderungsvisums oder dem Interview im US-Konsulat kommt irgendwann die Frage auf, ob man sich als Einwanderer in den Vereinigten Staaten auch finanziell versorgen kann. Besonders für die Zeit von der Einreise in die USA bis zum ersten Gehaltsscheck sollte man daher ein wenig Geld angespart haben.

Wie viel das ist, hängt natürlich vom Einzelfall ab, aber wir mussten z. B. unsere Kontoauszüge zeigen und damit nachweisen, dass wir für die ersten paar Wochen — wenn nicht sogar Monate — etwas auf der hohen Kante haben.

Wenn ein gut ausgebildeter Mensch ankommt, muss er vielleicht nicht so viel Erspartes vorweisen, weil er wahrscheinlich schnell einen Job finden wird. Aber ich würde sagen: Je mehr man hat, desto besser. Dann muss man sich auch nicht so einen Stress machen und nicht den erstbesten Job annehmen.

Wenn man sich auf Wohnungen bewirbt, muss man ja auch eine Kaution hinterlegen. Dafür sollte man Geld einplanen. Und dann ist da ja noch die Tatsache, dass du ohne Credit Score kommst, also keine Credit History hast.

Und du musst wahrscheinlich ein Auto kaufen, wenn du nicht gerade nach Chicago oder New York City ziehst. Hier in North Carolina, etwas außerhalb von Charlotte, ist der öffentliche Nahverkehr nicht wirklich existent. Also abseits von den großen Städten brauchst du definitiv ein Auto, und die kosten ziemlich viel Geld.

Das sind alles Kosten, die am Anfang auf dich zukommen, und die du beim Ersparten mit einpreisen musst. Du kannst dir vorher gut ausrechnen, was in den USA wie viel kostet. Lies ein paar Wohnungsinserate und Verkaufsanzeigen, guck online bei Walmart, was einzelne Lebensmittel kosten, stelle dir einen Warenkorb zusammen und dann weißt du ungefähr, wie viel Geld du mitbringen musst.

Kosten für USA-Auswanderung

Was kostet eine Auswanderung? Eine gute Buchführung ist schon vor der Einreise in die USA wichtig

Was dauert denn am Anfang so lange? Wie viel Zeit muss man überbrücken?

Wenn du in die USA auswanderst, hast du hier drüben erstmal gar nichts außer deiner frisch aktivierten GreenCard. Es fehlen also noch Dinge, bevor du richtig durchstarten kannst. Das erste ist die Social Security Nummer, die du schon für die Bewerbung auf eine Wohnung in den USA benötigst.

Auch für die Eröffnung eines Bankkontos brauchst du diese Nummer, und sogar der Credit Score hängt an der Social Security Nummer. Den Score hast du natürlich auch noch nicht — also deine Credit History ist noch leer.

Wir hatten unsere Social Security Nummer zu Beginn der COVID-19 Pandemie beantragt, weshalb alles ein bisschen länger gedauert hat, aber normalerweise sollte das nur zwei Wochen in Anspruch nehmen.

Danach steht meistens auch noch der Führerschein an. Hier in North Carolina ist es z. B. so, dass ein deutscher Führerschein nicht einfach umgeschrieben werden kann. In manchen anderen US-Bundesstaaten geht das aber. Manchmal musst du noch eine schriftliche Prüfung machen.

Führerschein in den USA

Die Führerscheinprüfung in den USA ist vergleichsweise einfach und erschwinglich.

Das variiert je nach Staat, aber es ist auch keine große Sache, den Führerschein hier noch einmal komplett zu machen. Der schriftliche Test ist sehr einfach und die praktische Fahrprüfung ist nicht annähernd mit dem zu vergleichen, was man in Deutschland leisten muss. Das ganze dauerte bei mir 5 - 10 Minuten und kostete auch nur 50 - 60 $. Das variiert natürlich auch.

Die ersten beiden Sachen, um die du dich kümmern solltest, sind die Social Security Nummer und das Bankkonto. Dann noch Führerschein, Auto, Wohnung, Job. Also das braucht etwas Zeit.

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Let’s talk Bürokratie. Mit welchen Hürden habe ich bei diesen ganzen Erledigungen zu rechnen?

Wenn man als frischer Auswanderer in den USA ankommt, hat man in der Regel noch keine feste Wohnung. Um aber zum Beispiel ein Bankkonto zu eröffnen, brauchst du ein „Proof of Residency”, oder „Proof of Address”.

Du brauchst also eine Adresse. Aber wie soll man eine Wohnung mieten, wenn man gar kein Konto hat? Die Kaution muss ja per Scheck hinterlegt werden. Da fragt man sich natürlich: Wie soll ich das machen?

Bei uns war es so, dass wir gerade in einem Airbnb wohnten, als wir das Bankkonto eröffnen wollten. Dort kann man aber natürlich keine Post empfangen. Wir mussten deshalb zu drei verschiedenen Bankfilialen gehen, bis endlich ein Bankmitarbeiter wusste, wie man das in solchen Fällen macht.

Wenn du gerade in den USA angekommen bist, solltest du vor Ort in die Filialen gehen und sagen: Ich bin neu hier und ich habe noch keine feste Adresse. Das klappt bei den kleineren Geldinstituten meistens besser - die heißen Credit Unions (Anm. d. Red.: genossenschaftlich organisierte Institutionen, die ihren Mitgliedern dieselben Finanzdienstleistungen wie Banken anbieten).

Man sollte sich nicht so viele Sorgen machen, denn es findet sich für alles eine Lösung. Viele Probleme kannst du nicht vorab online lösen. Man kann total viel recherchieren und sich völlig verrückt machen, und dann ist es hier vor Ort plötzlich ganz unkompliziert.

Gut zu wissen! Gibt es noch mehr solcher Geheimtipps?

Nach dem Bankkonto solltest du direkt eine Kreditkarte beantragen, um deine Credit History aufzubauen. Das ist normalerweise auch so ein Knoten: Ohne Kreditkarte kein Credit Score, und ohne Credit Score keine Kreditkarte. Aber auch da hast du Möglichkeiten:

  1. Es gibt „Secure Credit Cards”, auf denen man eine gewisse Kaution (z. B. 500 $ oder 1.000 $) hinterlegt. Durch das Nutzen dieser Kreditkarte baut man dann nach und nach seinen Credit Score auf.
  2. Du kannst schon vor der Auswanderung eine American Express-Kreditkarte nutzen und dem Unternehmen so über einen gewissen Zeitraum deine Kreditwürdigkeit beweisen. In den USA lässt du sie dann in eine amerikanische Kreditkarte umzuwandeln. So hast du direkt eine richtige Kreditkarte, obwohl du noch gar keinen Credit Score hast.

Mein Rat: Nicht verunsichern lassen. Wenn dir jemand erzählt, dass das mit dem Bankkonto nicht möglich ist, dann geh zur nächsten Filiale. Wenn ein Vermieter dir sagt, dass du ohne Credit Score keine Wohnung bekommen wirst, dann geh zum nächsten.

Es ist möglich! Das haben ganz viele US-Auswanderer schon gemacht. Alles Schritt für Schritt angehen und dann klappt es! Ein gutes Englisch hilft dabei sehr. Es ist wichtig, dass du dich gut mit den Leuten verständigen kannst. Dann wird man auch von Vermietern oft mit offenen Armen empfangen und bekommt eine Chance.

A propos: Wo kann man eigentlich in den USA günstig wohnen?

Auf jeden Fall nicht mitten in Manhattan, denn dort wird die Miete sehr hoch sein — aber das ist jetzt auch kein Geheimnis und gilt für alle Großstädte. Wir wollten zum Beispiel nach Charlotte, sind aber ein bisschen weiter außerhalb gelandet, um erstmal in Ruhe anzufangen. Hier ist weniger los, die Mieten sind niedriger und es gibt weniger Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt.

Ich würde aber die Kosten noch an zweiter Stelle sehen und mich vorrangig um die Sicherheit, also ein vernünftiges Wohnviertel, kümmern. Es gibt viele kleine Orte außerhalb, wo man vernünftig leben und sich sicher fühlen kann.

Mein Rat: Unterschreibe nie einen Mietvertrag, wenn du noch nichts gesehen hast. Viele Auswanderer versuchen das ja schon vor Ihrer Einreise in die USA. Aber da ein amerikanischer Mietvertrag in der Regel 12 Monate geht und nicht monatlich kündbar ist, bindet man sich dann unter Umständen an eine Wohnung, in der man sich gar nicht wohl fühlt.

Leben in den USA

Wohnung oder Haus? Stadt oder Land? Die Suche nach dem perfekten Ort zum Wohnen in den USA kann eine Weile dauern.

Deshalb sollte man auf jeden Fall vorher alles besichtigen: Wie sehen die anderen Häuser aus? Wie gepflegt ist es? Was fahren die Leute für Autos? Steht da irgendwo Schrott herum oder so? Wie ist der Verkehr? Wie sind die Leute so drauf? Es gibt in jeder Stadt gute und schlechte Viertel. Und man muss natürlich auch auf sein Gefühl hören.

Man kann auch viel online recherchieren. Es gibt da Seiten, wie z. B. Neighborhoodscout. Die Bewertung des School District ist auch immer ein guter Anhaltspunkt, wie gut oder schlecht eine Gegend ist.

Informiere dich über Reddit - dort gibt es immer Leute, die schon da leben, wo du hinwillst und sich über bestimmte Probleme im Bezirk unterhalten. Geh in Facebookgruppen, sieh dir die Ratings zur Sicherheit und das Durchschnittseinkommen in deiner Gegend an, aber stelle am Ende unbedingt dein eigenes Gefühl über alles!

Ich glaube, der persönliche Eindruck ist das Wichtigste. Nimm dir hier die Zeit und sage: Wir setzen uns heute ins Auto und gucken uns ein paar Städtchen an.

Wie läuft so ein Umzug in die USA ab?

Das kommt natürlich darauf an. Wir sind damals mit jeweils zwei Koffern ausgewandert, weil wir nicht unseren ganzen Hausrat mitnehmen wollten. Viele Leute, die zum Beispiel von einer Firma hierher versetzt werden, bekommen aber einen Container gesponsert, so dass sie ihre Sachen mitnehmen können.

Das kann, wenn man es selbst bezahlt, aber sehr teuer werden. Außerdem muss man auch gucken, dass Elektrogeräte wie z. B. die Waschmaschine hier auch wirklich funktionieren wegen der 110 Volt in den USA (in Deutschland sind es 220 Volt).

Wovon ich abraten würde: Zu viel Reisegepäck. Wir hatten jeweils zwei große Aufgabe-Gepäckstücke, die bis zur Grenze von 23 kg vollgepackt waren, und die mussten wir dann vor uns herumschieben und mitschleppen. Mit Verbindungsflug und dem Weg zum Mietwagen war das insgesamt schon sehr schwer.

Umzug in die USA - Was mitnehmen?

Was nehme ich mit in die USA? Mit dieser Frage gehen Auswanderer sehr unterschiedlich um.

Wenn man sich keinen Container leisten möchte, aber trotzdem viel Zeug hat, das mit in die USA soll, kann man es auch über diverse Paketdienste arrangieren. Da kann man super schon zuhause ein paar Pakete vorbereiten und sie sich dann zuschicken lassen, sobald man eine Adresse hat.

Für mich war es sehr befreiend, nur ein paar Klamotten und ein bisschen Elektronik in meinem Koffer zu haben. Es ist eine tolle Möglichkeit für einen Neustart. Manchmal hat man ja doch etwas Krempel angesammelt, der einen belastet, aber doch zu schade ist, um ihn auszusortieren.

Sehr viele Auswanderer kommen komplett ohne Möbel. Wir haben uns am Anfang Luftmatratzen vom Walmart geholt, bis wir dann irgendwann zu IKEA gefahren sind, um uns ein bisschen mehr einzurichten. Es gibt aber auch die Möglichkeit, erst einmal in eine möblierte Wohnung zu ziehen. Die kosten in der Miete vielleicht ein bisschen mehr, aber man kann die erste Zeit in den USA ruhiger angehen lassen.

Umzug in die USA

Matratze mit Aussicht: Der Neustart in den USA beginnt oft minimalistisch.

Ist der Traum vom eigenen Haus in den USA eigentlich noch realistisch?

Verglichen mit Häusern in Deutschland ist es hier immer noch günstiger. Die USA sind ein viel größeres Land, und es gibt hier einfach mehr Platz. Freunde von uns besitzen zum Beispiel eine Farm, da kannst du eine halbe Stunde wandern gehen und verlässt nicht einmal deren Grundstück.

Land und Immobilien sind trotz des Anziehens des Immobilienmarktes noch immer erschwinglicher - am ehesten natürlich etwas weiter außerhalb und nicht in der City. Für den Anfang reicht aber vielleicht auch etwas Kleineres?

Wir sind zum Beispiel in ein Townhouse gezogen, weil wir nicht direkt ein riesiges Haus einmöblieren wollten. Das ist ein guter Kompromiss zwischen einer Wohnung und einem Haus. Ich würde also nichts überstürzen und erst einmal in Ruhe gucken.

Der amerikanische Traum ist etwas, das sich über ein paar Jährchen entwickelt. Du solltest nicht erwarten, dass du hierher kommst und sofort Millionär wirst. Man muss geduldig sein, kann aber absolut drauf hinarbeiten. Es ist auf jeden Fall erschwinglicher und realistischer als in der Heimat.

Wie kommt man in den USA überhaupt zu Geld?

Hier zählt die Praxis. Was kannst du? Was hast du schon gemacht? Was kannst du konkret in ein Unternehmen einbringen? Vielleicht kennst du dich damit aus, wie man Geschäfte mit Europa macht? Du weißt auf jeden Fall Sachen, die der Durchschnittsamerikaner vielleicht nicht weiß, und das solltest du herausstellen. Du bist so gesehen ein bisschen was Besonderes und kannst dies als Vorteil nutzen.

Man sollte also sehr selbstbewusst an die Sache herangehen. Auch ohne ein perfektes Englisch kann man es im Berufsleben sehr weit bringen. Die Leute haben auch Respekt davor, wenn jemand eine zweite Sprache spricht.

Sehr wichtig ist dein LinkedIn-Profil. Das muss ordentlich aussehen und auf Englisch verfasst sein. Begriffe wie „Abitur” oder „Berufsausbildung” sind da nicht gefragt, sondern z. B. „Vocational Training”. Und du musst erklären, wie viel Praxiserfahrung du hast.

Auf LinkedIn gibt es dann auch Inserate, auf die du dich direkt mit deinem fertigen Profil bewerben kannst. Außerdem solltest du immer Networking betreiben. Gehe in die Auswanderergruppen auf Facebook! Dort sind Leute aus der Heimat, die schon in amerikanischen Zweigstellen arbeiten und vielleicht weitere Leute suchen.

Kontakte sind wichtig. Am besten gleich dransetzen und mit Leuten sprechen, um eine Position zu finden. Hier kann man wirklich kreativ werden und muss nicht den sturen Weg gehen.

Außerdem hat man durch Remote Work (was hier in den USA natürlich auch voll angekommen ist) sogar die Möglichkeit, für einen Arbeitgeber oder Auftraggeber in der Heimat zu arbeiten. Das Geschäftsfeld ist hier auch weniger reguliert, und es gibt weniger Stolpersteine und Regularien, wenn man ein Business aufbauen will.

Zum Thema Kontakte: Wer kann mir beim Auswandern helfen?

Es gibt über die ganzen USA verteilt Auswanderer, die sich gegenseitig helfen. Was ich auf jeden Fall empfehlen kann, ist die Gewinner-Community von The American Dream. Aber eigentlich gibt es für jede größere Stadt eine eigene Gruppe.

Überall wohnen Leute, die genau das durch haben, was du gerade noch vor dir hast, und die helfen dir gern mit Rat und Tat. Teilweise musst du dich bei diesen Gruppen erst bewerben, damit du rein kommst.

Aber das ist auch gut so, weil man manche Fragen vielleicht nicht ganz öffentlich stellen will. Und es ist praktisch, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen, die denselben Hintergrund haben. Wenn du unter deutschsprachigen Leuten fragst: „Wo würdet ihr hinziehen?”, dann bekommst du mitunter ganz andere Antworten als von Einwanderern, die zum Beispiel aus Südamerika hier her kommen.

Und wenn du dann mit den vielen hilfreichen Tipps und Tricks in die USA ausgewandert bist, dann solltest du unbedingt auch der nächsten Auswanderergeneration helfen. Du hast dann ein paar neue Erkenntnisse, die du dir auf dem Weg selbst erarbeitet hast und kannst anderen etwas davon abgeben.

Hilfe beim Auswandern in die USA

Gemeinsam stark: US-Auswanderer helfen sich gegenseitig, zum Beispiel in der Gewinner-Community von The American Dream.

Kannst du für uns ein paar wichtige Tipps für US-Auswanderer zusammenfassen?

  • Du kannst den Service von The American Dream nutzen, um dir deine Social Security Card (und auch die GreenCard) schicken zu lassen. So hast du am Anfang weniger Stress.
  • Hole dir professionelle Hilfe, wo du nur kannst. Zum Beispiel bei der ersten amerikanischen Steuererklärung oder bei Visa-Fragen. Kleine Fehler können nämlich große Auswirkungen haben.
  • Manche Dokumente wie z. B. die Geburtsurkunde oder Heiratsurkunde kannst du beim Amt mehrsprachig beantragen. Das ist günstiger als die Beauftragung eines vereidigten Übersetzers. (Anm. d. Red.: Übersetzte und beglaubigte Dokumente erhältst du hier.)
  • Transportiere deine wichtigsten Dokumente nicht im Aufgabegepäck, sondern trage sie immer bei dir.
  • Wenn du Haustiere mit in die USA nimmst, gehe mit ihnen frühzeitig zum Tierarzt und kläre auch mit der Fluglinie alle wichtigen Fragen rund ums Tierwohl.
  • Wenn du nach Jobs suchst, achte auf die Benefits. Da geht es auch um sowas wie Krankenversicherung, was besonders wichtig ist, wenn du mit Kindern auswanderst.

Mein ultimativer Tipp zum Auswandern in die USA ist aber: Zerbrich dir nicht den Kopf. Es gibt viele Aufgaben zu erledigen, aber vor Ort findet sich immer für alles eine Lösung!

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